Canon EF 50mm f/1.8 II
 

Canon EF 50mm f/1.8 II

In diesem Testbericht



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Inhaltsverzeichnis


Das EF 50mm f/1.8 II ist ein beeindruckendes Objektiv. Es wird bereits seit 33 gebaut und immer noch gut verkauft. Das liegt wohl vor allem daran, dass die extreme Offenblende des Objektivs eine ganze Reihe fotografischer Möglichkeiten eröffnet - und das zu einem unglaublich niedrigen Preis. Vergleicht man das EF 50mm f/1.8 II mit ähnlichen Objektiven stechen neben dem Preis die geringen Maße und das geringe Gewicht positiv hervor. Wer ein knappes Budget hat, wird den Kauf des EF 50mm f/1.8 II sicher nicht bereuen.

Einsatzzweck

Available Light

Wenn Du schon mal in einem Club oder auf einer Party fotografiert hast, bist Du bestimmt schon in Versuchung gekommen, den Blitz einzusetzen, um Verwackelungs- und Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Allerdings "schluckt" ein Blitz oft die ganze Lichtathmospähre der Umgebung, so dass eine bunte Tanzfläche plötzlich kalt und langweilig aussieht. Möchte man ohne Blitz fotografieren, benötigt man bei wenig Licht hohe ISO-Werte, langsame Belichtungszeiten und geringe Blendenzahlen. Bei einer Offenblende von f/1.8 benötigt das EF 50mm f/1.8 II viel weniger Licht, als übliche Objektive wie z.B. das EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 IS II und erlaubt so wesentlich kürzere Belichtungszeiten oder eben niedrigere ISO-Werte. Das genannte Objektiv bietet z.B. bei 55 mm Brennweite nur f/5.6 - was einen Unterschied von mehr als 3 Blendenwerten bedeutet. Wo diese Blende z.B. 1/20 s Belichtungszeit braucht, könnte das EF 50mm f/1.8 II bei Offenblende 1/200 s erreichen (oder z.B. ISO 160 statt ISO 1600). Deshalb ist das EF 50mm f/1.8 II für die Fotografie bei wenig Licht ideal geeignet.

Portraits

Bei Verwendung des EF 50mm f/1.8 II mit einer APS-C Kamera ergibt sich eine effektive Brennweite von 80 mm, die von vielen Fotografen als ideal für die Portrait-Fotografie angesehen wird. Mit einem Vollformat-Sensor muss man natürlich etwas näher an die jeweilige Person herantreten aber für Portraits ist auch die im Vollformat erzielte Brennweite von 50 mm gut geeignet. Viel wichtiger ist aber, dass die sehr gute Offenblende des EF 50mm f/1.8 II es erlaubt, die Person durch einen sehr kleinen Schärfebereich vom Hintergrund freizustellen.

Natürlich kann das EF 50mm f/1.8 II auch für eine Vielzahl anderer Anwendungszwecke eingesetzt werden. Objektive mit 50 mm Brennweite nennt man auch "Normalobjektive" und sie wurden früher den Spiegelreflexkameras häufig als Kit-Objektiv beigelegt.

Gewicht und Größezum Beginn der Seite

Gewicht

Mit nur 121 g verdient sich das EF 50mm f/1.8 II in der Fototasche einen Dauerplatz.

Objektiv Gewicht [g]  
Canon EF 50mm f/1.8 II 121

Gewicht mit weiteren Objektiven vergleichen:

 

Canon EF-S 10-22mm f/3.5-4.5 USM 385
Canon EF-S 15-85mm f/3.5-5.6 IS USM 571
Canon EF 16-35mm f/2.8L II USM 635
Canon EF 17-40mm f/4L USM 473
Canon EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 IS II 196
Canon EF-S 18-135mm f/3.5-5.6 IS 449
Canon EF 24mm f/2.8 IS USM 276
Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM 802
Canon EF 24-70mm f/2.8L USM 909
Canon EF 24-105mm f/4L IS USM 665
Canon EF 28mm f/1.8 USM 308
Canon EF 28mm f/2.8 IS USM 256
Canon EF 40mm f/2.8 STM 123
Canon EF 50mm f/1.2L USM 545
Canon EF 50mm f/1.4 USM 267
Canon EF 50mm f/2.5 Compact Macro 280
Canon EF-S 55-250mm f/4-5.6 IS 390
Canon EF-S 55-250mm f/4-5.6 IS II 390
Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM 333
Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM 1.484
Canon EF 85mm f/1.8 USM 392
Canon EF 100mm f/2.8 Macro USM 582
Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM 621
Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS USM 1.486
Canon EF 300mm f/2.8L IS II USM 2.350
Canon EF 300mm f/2.8L IS USM 2.538
Tamron AF 70-300mm F/4-5.6 Di LD MACRO 1:2 (für Canon) 453


Größe

Das EF 50mm f/1.8 II misst 68 mm (Durchmesser) × 41 mm (Länge).

Kamera

Mit diesen Werten vergleichen:

Länge: mm
Durchmesser: mm

Handhabung und Verarbeitungzum Beginn der Seite

Da dieses Objektiv eines der günstigsten Canon-Objektive überhaupt ist, kann man vielleicht keine hochwertige Verarbeitung erwarten. Das EF 50mm f/1.8 II besteht vor allem aus Plastik und sieht - ehrlich gesagt - ziemlich billig aus. Es fühlt sich an, als würde es jeden Moment auseinander fallen aber das ist ja nur ein Gefühl und sagt nichts darüber aus, wieviele Jahre es seinen Dienst fehlerfrei verrichten kann (seinem Ruf zufolge viele Jahre). Da auch das Objektivbayonett aus Plastik gefertigt ist, wird sich zumindest dieses schneller abnutzen, als Metall-Bayonette. Eine Versiegelung gegen Feuchtigkeit oder Staub ist nicht vorhanden aber da es sich nicht um ein Zoomobjektiv handelt, sind Staubeinschlüsse auch unwahrscheinlicher. Vom Hersteller gibt es nur den Objektivdeckel und -rückdeckel kostenlos dazu aber eine Streulichtblende kann als Zubehör erworben werden (und kostet fast nochmal 30% des Objektivpreises). Diese wird zusammen mit einem Adapter, der in das Filtergewinde geschraubt werden muss, geliefert denn das Objektiv selbst hat keine eigene Vorrichtung zur Aufnahme einer Streulichtblende. Das ist zwar unüblich aber stellt kein Problem dar, denn die Streulichtblende kann vom Adapter schnell abgenommen werden und auch (zum Verstauen) falsch herum aufgesetzt werden. Da der Adapter ein eigenes Filtergewinde hat, kann man 52 mm Filter entweder in den Adapter oder das Objektiv selbst eindrehen. Die Verwendung von Zirkular-Polfiltern und Verlaufsfiltern ist mit dem EF 50mm f/1.8 II problemlos möglich, da die Frontlinse sich beim Fokussieren nicht bewegt und auch die Streulichtblende kurz genug ist, um jederzeit Zugriff auf die Filter zu gewähren.

Autofokus

Leider kommt beim EF 50mm f/1.8 II für den Autofokus ein konventioneller Mikromotor zum Einsatz, der laut, langsam und ungenau ist. Das ist nicht verwunderlich, denn Ultraschallmotoren sind deutlich teurer herzustellen und daher kostet das EF 50mm f/1.4 USM mit Ultraschallmotor auch das Dreifache (natürlich nicht nur aufgrund des USM). Da Mikromotoren es nicht erlauben in den Autofokus manuell einzugreifen, muss man beim EF 50mm f/1.8 II zunächst den Schalter auf MF stellen, bevor man den Fokus mithilfe des winzigen Fokusrings (5 mm) manuell einstellen kann. Das ist insbesondere deshalb schade, weil die gute Offenblende sehr kleine Schärfeebenen ermöglicht, die natürlich entsprechend genau eingestellt sein wollen. Bei nahen Portraits kann ein Fokus auf der Nase bereits die Augen unscharf erscheinen lassen (und üblicherweise möchte man ja die Augen scharf abbilden).

Der Maximale Abbildungsmaßstab von 0,15 x ist nur durchschnittlich, reicht aber für ein enges Portrait eines Gesichts mit einer Vollformat-Kamera, bzw. einen Teil davon mit einer APS-C-Kamera. Das Objektiv hat zwar keinen Bildstabilisator aber bei niedrigen Blendenzahlen stehen ohnehin vergleichsweise kurze Belichtungszeiten zur Verfügung.

Festbrennweite

Auch wenn das vielleicht trivial ist, möchte ich darauf hinweisen, dass das EF 50mm f/1.8 II ein Festbrennweitenobjektiv ist. Falls Du noch nie mit einer Festbrennweite fotografiert hast, solltest Du es m.E. unbedingt mal ausprobieren. Man braucht zwar etwas Zeit sich daran zu gewöhnen, sieht aber die Welt plötzlich mit anderen Augen, da man sich den Bildausschnitt nicht mehr durch Zoomen suchen kann, sondern viel bewusster verschiedene Entfernungen zum Subjekt ausprobieren muss. Das Fotografieren dauert dadurch (am Anfang) zwar länger, aber es wird gerade dadurch ein bewussterer Prozess, der die eigene Kreativität anspornt. Allein die Offenblende des EF 50mm f/1.8 II wird schon dafür sorgen, dass Du viele neue Ideen ausprobierst. Falls Du zwischen diesem Objektiv und dem EF 50mm f/1.4 USM hin- und hergerissen bist und Dich fragst, ob der Unterschied zwischen f/1.4 und f/1.8 den Aufpreis wert ist, würde ich das mit Nein beantworten (es gibt aber andere Gründe, die für das teurere Objektiv sprechen - siehe dessen Testbericht). Das meiste, was man mit f/1.4 aufnehmen kann, gelingt auch mit f/1.8 - und im Vergleich zu herkömmlichen Objektiven ergeben sich eine Menge neuer Möglichkeiten!

Ein weiterer Grund, weshalb viele Fotografen Festbrennweiten bevorzugen, ist deren bessere Bildqualität im Vergleich zu Zoomobjekitven. Schauen wir uns als Nächstes also die Bildqualität des EF 50mm f/1.8 II an.

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Handhabung

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Bildqualität

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Fazit

 

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